Die Grazie
… die Blätter, die sich vor mir hin und her bewegen …
Der Wind hat sie zum Tanzen aufgefordert. Sie tanzen mit einer Eleganz, kaum erkennbar für das menschliche Auge. Wenn man zuhört, ganz leise zuhört, hört man das Lied, das sie singen…
sie halten Schritt mit dem Tempo, den ihnen der Wind vorgibt, ohne die Melodie zu kennen, sie fühlen es.
Ab und zu lächelt eines von ihnen.
Im Sonnenlicht sieht man es deutlicher, die Freude, die sie an diesem Ergebnis haben.
Es ist so, als ob sie einen moment so strahlen wie die Sonne, als ob sich die Wärme in ihnen gesammelt hat, die sie in alle Himmelsrichtungen zurück reflektiert.
Die Freude, die sie ausstrahlen, dem Baum diese Ehre zu erweisen, in seinen Armen zu tanzen.
Ein Baum zu sein.
Das Lächeln
Sein Begleiter die Blätter, die für ihn Tanzen, ihn mit schönen Farben beschenken, ihm Lieder vom Leben singen.
Immer in Bewegung, nie müde, bis…
Er erträgt es nicht, den Baum mit den anderen teilen zu müssen.
Dann bläst er … so stark, dass er das Leben, das von außen kam, vernichten könnte.
Manchmal tut er es auch.
Wenn er so zornig ist, reißt er den Baum sogar die Freude aus den Armen.
Weht alle Blätter in jede Richtung des Horizontes.
Weit weg von unserem. Lässt sie vor dem Baum niederknien, wirbelt sie umher, bis…
bis sie müde werden.
Wenn es so weit ist, wenn der Sommer dem Herbst Eintritt gewährt, seine Jahreszeit…
steht der Baum immer noch dar.
Trotz allem, trotz seines Schmerzes steht er da. Stolz in seiner Haltung.
Er verbeugt sich nie vollkommen. Er gibt nach, denn er hat ein Herz, was so alt ist wie die Liebe.
Dann tanzt er allein mit dem Wind.
Eine ganze Jahreszeit oder noch länger… stürmisch, voller Kraft, mit viel Leidenschaft…
ein Schauspiel, das so gewaltig, so intensiv ist, dass es einem Angst macht und es ist manchmal so mächtig, dass man Gefallen daran finden kann…
er gibt dem Wind mehr als er verkraften kann, bis an seine Grenzen.
Er Schaft es fast immer, dem Wind überlegen zu sein, denn er ist ein Teil der Erde.
Seine Adern sind mit dem Herzen dieses Planeten verwurzelt.
Das merkt der Wind irgendwann und weiß, er muss sich zurückziehen.
Er macht sich auf die Suche nach einem anderen Sommer, den er vertreiben kann, wenn er das Schauspiel der Blätter beobachtet und selbst tanzen will…
wohlmöglich ist der Wind derjenige, der den Sommer wieder an denselben Ort zurückschickt.
Der Himmer weint über die Nacktheit des schönen Baumes.
Die Sonne gibt ihm wieder die Wärme, die er vermisst hat, so dass er wieder die Lust verspürt, die Lieder seiner Gefährten zu hören, um mit ihnen tanzen zu können…
hin und wieder wird der Wind ihn besuchen, um mit ihn zu einem Tango einzuladen.
Im Hintergrund werden die Blätter im Chor singen…
eine Melodie, die sie nicht kennen, aber sie werden sie immer fühlen…